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AutorenbildSarah Wüst

Schwangerschaft Teil 4: Karpaltunnelsyndrom

Aktualisiert: 18. Juli 2023

Ab dem 5. oder 6. Mo­nat oder auch erst ge­gen Ende der Schwan­ger­schaft macht sich bei vie­len Frau­en vor al­lem nachts ein un­an­ge­neh­mes Phä­no­men be­merk­bar. Es be­ginnt mit ei­nem ge­fühl­lo­sen, tau­ben, pel­zi­gen Ge­fühl, als sei­en die Fin­ger ein­ge­schla­fen. Was steckt da­hin­ter?

Ein Krib­beln und na­del­stich­ar­ti­ges Pri­ckeln tritt in der Hand­flä­che, am Dau­men, Zei­ge- und Mit­tel­fin­ger auf. Meis­tens ist nur eine Hand be­tei­ligt, sel­te­ner bei­de. Die Hand­flä­che schmerzt, manch­mal auch der Un­ter­arm oder so­gar die Schul­ter, und im Dau­men ist kei­ne Kraft mehr. Ty­pisch ist, dass der klei­ne Fin­ger ver­schont bleibt und die Be­schwer­den oft 4-5 Stun­den nach dem Ein­schla­fen auf­tre­ten. Mor­gens sind die Fin­ger steif und wer­den erst lang­sam wie­der be­weg­lich.

Die­ses so­ge­nann­te Kar­pal­tun­nel-Syn­drom wird nor­ma­ler­wei­se durch Über­las­tung des Hand­ge­lenks aus­ge­löst, z.B. beim Schrei­ben am Com­pu­ter, beim Ve­lo­fah­ren oder bei be­stimm­ten Haus­ar­bei­ten. In der Schwan­ger­schaft liegt der Grund aber eher in der hor­mo­nell be­ding­ten Was­ser­ein­la­ge­rung im Ge­we­be. Ein Tun­nel für Seh­nen und Ner­ven am Hand­ge­lenk wird da­durch en­ger und klemmt ei­nen der Arm­ner­ven, den Me­dia­nus-Nerv, ein.


Was hilft beim Kar­pal­tun­nel-Syn­drom?

  • Zum Schla­fen ist die Sei­ten­la­ge emp­feh­lens­wert.

  • Die Ru­hig­stel­lung des Hand­ge­lenks in neu­tra­ler Po­si­ti­on zu­min­dest wäh­rend der Nacht hilft sehr gut. Dazu gibt es eine Ban­da­ge mit ge­pols­ter­ter Schie­ne, die Ihr Arzt oder Ihre Ärz­tin Ih­nen ver­schrei­ben kann.

  • Las­sen Sie kal­tes Was­ser über die Hände bis zum Ellenbogen lau­fen, da­durch wird die Schwel­lung ver­min­dert.

  • Mas­sie­ren Sie die Fin­ger, da­mit die Ge­we­be­flüs­sig­keit ab­trans­por­tiert wird. Pro­fes­sio­nell kann Ih­nen eine ma­nu­el­le Lymph­drai­na­ge bei ei­nem er­fah­re­nen Therapeuten helfen.

  • Leich­te Ent­wäs­se­rung, z.B. mit Kräu­ter­tees aus Bren­nes­sel, Schach­tel­halm, Ei­sen­kraut, Bir­ken­blät­ter oder Lö­wen­zahn kann die Be­schwer­den mil­dern.

  • Nah­rungs­mit­tel, die Flüs­sig­keit ent­zie­hen: Äp­fel, Reis, Kar­tof­feln mit Scha­le, Sa­lat­gur­ke, Spar­gel. Beachten sie auch, dass sie unbedingt genügend trinken!

  • Eine Ope­ra­ti­on ist in der Schwan­ger­schaft nicht an­ge­bracht, weil man da­von aus­ge­hen kann, dass die Be­schwer­den nach der Schwan­ger­schaft auf­hö­ren.

  • Über­prü­fen Sie im­mer wie­der, ob Ihre Rin­ge noch pas­sen und neh­men Sie sie recht­zei­tig ab, da auch die Fin­ger sehr stark an­schwel­len kön­nen.


2-4 Tage nach der Ge­burt wer­den Sie da­mit höchst­wahr­schein­lich

kei­ne Be­schwer­den mehr ha­ben. Soll­te es doch noch so sein, ist Phy­sio­the­ra­pie und sel­ten eine klei­ne Ope­ra­ti­on er­for­der­lich, um den Druck auf den Ner­v zu lindern.

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