Die Präeklampsie (früher: EPH-Gestose) ist eine ernste Erkrankung schwangerer Frauen. Sie zählt zu den sogenannten hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen. Das sind Erkrankungen mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft. Frauen mit Präeklampsie haben zudem Eiweiß im Urin und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).
Wer hat ein hohes Präeklampsie-Risiko?
Eine Präeklampsie kommt bei 5 – 10 % aller Schwangeren vor und bei;
normalerweise Erstgebärenden, besonders dann, wenn diese über 35 Jahre alt sind
übergewichtig
Mehrlinge erwarten
Diabetes oder Bluthochdruck (Hypertonie) leiden
eine genetische Veranlagung zu erhöhtem Blutdruck
Nierenbeschwerden
Wenn zudem bereits andere Frauen in Ihrer oder der Familie Ihres Partners an dieser Schwangerschaftskomplikation litten, ist die Wahrscheinlichkeit einer Präeklampsie grösser. Geringer wird das Risiko, wenn eine Frau zum zweiten oder dritten Mal schwanger ist, vor allem, wenn zwischen den Schwangerschaften nur kurze Zeitabstände liegen.
Eine Präeklampsie äussert sich typischerweise zwischen der 24. und 28. SSW durch:
hohen Blutdruck
Eiweiss im Urin (Proteinurie) infolge von Nierenschäden
Schwellungen (Ödeme oder Wassereinlagerung) auf Grund übermässiger Flüssigkeitsansammlung in den Händen, dem Gesicht und den Füssen
Kopfschmerzen
Übelkeit mit Erbrechen
Schmerzen im Unter- und Oberbauch
Sehstörungen (z.B. verschwommenes oder getrübtes Sehvermögen und Augenflimmern)
plötzliche Gewichtszunahme
Schwindelgefühl
Lichtempfindlichkeit
Schläfrigkeit
Verwirrtheit
Nervosität und Rastlosigkeit
Wie eine Präeklampsie behandelt wird, ist von der Schwere der Symptome abhängig. Leiden Sie an einer leichten Form der Präeklampsie, ist Bettruhe als Behandlung wahrscheinlich ausreichend. Sie können zu Hause bleiben und werden alle 2-3 Tage überwacht. Das bedeutet: Ihre Leber- und Nierenfunktion wird regelmässig kontrolliert, ausserdem der Blutdruck, der bei maximal 160/100 liegen darf. Ultraschalluntersuchungen zeigen, ob das Wachstum Ihres Kindes noch normal ist. Doppler-Sonographien und CTG-Kontrollen überwachen die kindliche Blutversorgung.
Magnesium wird mit blutdrucksenkenden Mitteln, Acetylsalicylsäure und evtl. Heparin zur Thrombose-Vorsorge kombiniert. Die Ernährung sollte protein- und kalorienreich und nicht salzarm sein. Viel Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Reis-Obst-Tage werden heute als gefährlich angesehen, und harntreibende Mittel oder Medikamente sind verboten. Sobald das Kind eine ausreichende Lungenreife zeigt, wird dann sicherheitshalber die Geburt eingeleitet.
Bei deutlichen und sich verschlimmernden Anzeichen einer Präeklampsie, einer kindlichen Mangelentwicklung oder Krampfbereitschaft besteht eine Notfallsituation. Sie wird mit einer raschen Entbindung (Kaiserschnitt) behandelt, egal wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten oder wie reif das Kind ist.
Lesen Sie mehr dazu: https://www.swissmom.ch/de/schwangerschaft/komplikationen/praeeklampsie-9853
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