Heute schreibe ich von einer Patientin die mit Ausstrahlungen in beide Arme und Hände zu mir in die Praxis kam.
In der Vergangenheit wurde bei ihr das Karpaltunnelsyndrom am rechten Handgelenk diagnostiziert (mehr dazu unten).
Beim Gespräch erzählte sie, dass die Schmerzen und das Kribbeln vor allem Nachts und nach anstrengenden Schichten auf der Arbeit auftreten. Sie arbeitete als Servicefachangestellte. Die Nachtschiene trug sie nicht regelmässig.
Ich behandelte also ausführlich die Schulter Nacken Muskulatur und löste diverse Triggerpunkte bei welchen ich teilweise die Ausstrahlungen auslösen konnte.
Am Ende der ersten Sitzung empfand sie es als sehr angenehm gelöst.
Ich riet ihr Wärme lokal anzuwenden und Nachts testweise die Schiene zu tragen. Ebenfalls sollte sie die Handgelenke schonen wann immer möglich.
Beim nächsten Termin wären Ihre Beschwerden fast weg, sie tauchten in der Zukunft zwar immerwieder mal auf, dies konnte aber als Muskuläre Verspannungen durch die etwas einseitige Belastung jeweils in einer Behandlung wieder "behoben" werden.
Vielen Menschen schläft hin und wieder kurz die Hand ein. Dann fühlt sie sich taub an und kribbelt. Das ist zwar unangenehm, geht aber meist rasch vorüber. Menschen mit einem Karpaltunnelsyndrom haben ähnliche Beschwerden – nur kehren sie immer wieder zurück und werden oft von Schmerzen begleitet.
Der Karpaltunnel ist ein Kanal im Bereich der Handwurzel, der durch Knochen und Bindegewebe begrenzt wird. Er liegt an der Innenseite von Handgelenk und Handwurzel und wird von einem festen Bindegewebsband, dem Karpalband (Retinaculum flexorum), überspannt. Durch den Karpaltunnel verlaufen Sehnen und der Mittelnerv (Nervus Medianus). Dieser Nerv steuert die Empfindungsfähigkeit und Beweglichkeit des Daumenballens und von Teilen der Hand. Wenn das Gewebe im Karpaltunnel anschwillt, kann der Mittelnerv unter Druck geraten und ein Karpaltunnelsyndrom auslösen. Die Beschwerden verschwinden oft von allein wieder, halten manchmal aber auch länger an. Verschiedene Behandlungen können Erleichterung bringen.
Schmerzen des Karpaltunnelsyndroms werden durch eine Kompression des Nervus medianus im Handgelenk verursacht. Um Schmerzen zu vermeiden, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Hand so oft wie möglich in Verlängerung Ihres Vorderarms ausgerichtet ist. Achten Sie besonders darauf, wenn Sie Greifbewegungen durchführen.
Sich ständig wiederholende Bewegungen gelten als eine der Hauptursachen für die Entstehung der Krankheit. Eine Verringerung dieser Bewegungen beugt Risiken und Schmerzen vor und verlangsamt das Fortschreiten der Krankheit. Prüfen Sie zu diesem Zweck alle Möglichkeiten einer Automatisierung von Aufgaben, die sie häufig wiederholen müssen. Erkundigen Sie sich über Ausstattungen, die die Ergonomie Ihres Arbeitsplatzes verbessern.
Tun Sie das Gleiche zu Hause.
Der Nervus medianus wird besonders durch das Auswringen von Wischlappen beansprucht. Die ausgeübte Drehbewegung des Handgelenks ist besonders traumatisierend, da sie mehrfach wiederholt wird. Entscheiden Sie sich anstelle eines Wischlappens für einen Bodenwischer mit Auswringfunktion.
Steht bei Ihnen die Computertastatur nie still? Sind Sie ein Mausfan?Diktiersoftware könnte die Erfassungen per Hand begrenzen und das Phänomen eindämmen ... Um Ihre Gelenke bei der Mausbedienung zu schonen, genügt die Anschaffung einer Handballenauflage.
Nehmen Sie sich vor der Gartenschere in Acht: pneumatische Modelle schonen Ihre Gelenke.
Schonen Sie Ihr Handgelenk mit schwingungsdämpfenden Griffen, wenn Sie elektrische Geräte (Bohrer, Locher, Heckenscheren, Sägen ...) einsetzen. Achten Sie bei der Auswahl der Werkzeuge auf die Ergonomie der Handgriffe, damit das Werkzeug in der ganzen Hand liegt.
Für Motorräder und Fahrräder werden ergonomische Ausrüstungen angeboten, die die richtige Stellung des Handgelenks begünstigen und Vibrationen verringern.
Wenn Sie schon ein Karpaltunnelsyndrom entwickelt haben und Sie die Ursache kennen (berufliche Tätigkeit, Sport...), verringern Sie deren Häufigkeit und Intensität. Legen Sie regelmässig eine Schonzeit für Ihre Gelenke ein.
Legen Sie Pausen ein, wenn Sie repetitive Bewegungen ausführen oder Ihre Hände sich in Nähe oder entfernt von Ihrem Körper befinden und Sie Kraft aufwenden müssen.
Kälte kann Muskeln und Sehnen steif werden lassen, sogar den Blutfluss verlangsamen. Tragen Sie zur Vorbeugung Handschuhe, damit Ihre Gelenke warm bleiben und Sie Risiken vermeiden. Mit Halbfinger-Handschuhen können Sie alles greifen und schützen gleichzeitig Ihre Hände. Sie können über diesen Handschuhen Arbeitshandschuhe tragen, die Sie sowohl vor Kälte als auch Verletzungen schützen.
Einige einfache Übungen können Schmerzen lindern, wenn Sie bereits unter dem Syndrom leiden, oder dessen Entwicklung verzögern. Sie könn
en mit den Dehnübungen schrittweise beginnen, damit sich Ihr Gelenk entspannt und die Taubheitsgefühle oder das Kribbeln reduziert werden.
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